Motivation
Neben Umwelt- und Gesundheitsschäden durch Emissionsbelastungen wie Lärm, CO2, und Luftschadstoffe wird die Lebensqualität durch den Straßenverkehr auch aufgrund des großen Flächenverbrauchs (z.B. für Straßen, Parkräume, Lade-/Entladeflächen) zunehmend eingeschränkt. Durch das fortschreitende Wachstum sowohl beim privaten Individualverkehr aber insbesondere bei den gewerblichen Logistikverkehren hat sich die Situation in den letzten Jahren weiter zugespitzt. Die Entwicklung von technologischen, städtebaulichen und sozialen Konzepten zur Befriedigung von Mobilitäts- und Logistikanforderungen der Gesellschaft einerseits bei gleichzeitiger Verbesserung von Umweltschutz und urbaner Lebensqualität ist DIE Herausforderung des nächsten Jahrzehnts.
Eine Hauptursache für die Ausweitung der Individual- und Logistikverkehre ist ein gesellschaftlicher Trend zur Flexibilisierung und Digitalisierung sämtlicher Lebensbereiche (Konsum, Freizeit, Arbeitswelt). Damit einhergehend spiegelt sich die gesellschaftliche Erwartung an eine 24/7-Verfügbarkeit von Dienstleistungen und Produkten. Die Folgen dieses Trends sind überbordende gewerbliche Logistikverkehre durch den Onlinehandel in den Cities und ein zunehmender Individualverkehr aufgrund oft zu unflexibler ÖPNV-Angebote in ländlichen Räumen. Dabei ist die Wertschöpfungsbilanz des privaten KFZ-Besitzes besonders ernüchternd: In weniger als 8% der Zeit sind private KFZ in Deutschland im Straßenverkehr im Einsatz, die restliche Zeit belegen sie zu 80% öffentlichen Parkraum.
Zur Bewältigung dieser verkehrsbedingten Herausforderungen ergeben sich drei primäre Ansatzpunkte:
- Reduzierung privater/gewerblicher Fahrten ohne Einschränkung von Mobilitäts- und Logistikbedürfnissen
- Reduzierung der Parkraumanforderungen durch effizientere/höhere Auslastung existierender Fahrzeuge ohne Flexibilitätseinschränkung im Vergleich mit dem privaten PKW
- Reduzierung der Emissionsbelastung durch elektrische Fahrzeugantriebe ohne hohe Investitionsbelastungen